ON MPU
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Wann wird die Fahrerlaubnis sofort und dauerhaft entzogen?

Wann wird die Fahrerlaubnis sofort und dauerhaft entzogen?

Wann ist der Führerschein weg? Und wir reden hier nicht von einem ein oder mehrmonatigen Fahrverbot, sondern vom dauerhaften Entzug der Fahrerlaubnis. Alle Arten, wie du deinen Führerschein direkt verlieren kannst, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Die Entziehung deiner Fahrerlaubnis wird tatsächlich dreifach geregelt, und zwar in Paragraph 69 des Strafgesetzbuchs, Paragraph 3 des Straßenverkehrsgesetzes und Paragraph 46 der Fahrerlaubnisverordnung. Aber wann trifft das jetzt genau zu? Fangen wir mal mit Alkohol an.

Maßgeblich für die Schallmauer bei 1,6 Promille ist wie so oft Anlage 4 der Fahrerlaubnisverordnung, in diesem Fall in Verbindung mit Paragraph 13. Im Falle einer Trunkenheitsfahrt mit einem Kraftfahrzeug liegt ab
1,1 Promille eine Straftat vor, weshalb hier die Fahrerlaubnis vorsorglich sofort entzogen, der Führerschein beschlagnahmt und nach einem Antrag auf Wiedererteilung, ab 1,6 Promille in jedem Fall eine MPU angeordnet wird. Bei einer Trunkenheitsfahrt mit einem fahrerlaubnisfreien Fahrzeug, z.B. Fahrrad,
wird die Fahrerlaubnis nicht direkt entzogen, es erfolgt aber auch zeitnah eine Anordnung einer MPU. Sollte diese nicht erfolgreich absolviert werden, wird auch hier die Fahrerlaubnis dauerhaft entzogen. Mehr zur Unterscheidung der Konsequenzen von Auffälligkeiten mit Fahrzeugen oder Kraftfahrzeugen und zur
besonderen Situation, dass man auch bei den meisten Cannabisdelikten seine Fahrerlaubnis vorerst behalten kann, erfährst du hier: Vorsicht mit E-Scooter & E-Bike: So schnell ist der Führerschein weg! und Muss ich wegen Medizinalcannabis zur MPU?

Auch die 0,5 Promillegrenze kennt jeder und die meisten wissen auch, dass es ab 2 Auffälligkeiten Probleme gibt. Auch hier ist Paragraph 13 erneut maßgeblich für die Zweifel an der Fahreignung und die
Anordnung einer MPU. Das bedeutet, wer zweimal im Straßenverkehr mit Promillewerten ab 0,5 auffällt, gibt Hinweise auf Alkoholmissbrauch und damit auf seine Nichteignung zum Führen von Kraftfahrzeugen, was auch zum direkten Entzug der Fahrerlaubnis führt, da Gefahr im Verzug besteht.

Wirst du mit harten Drogen am Steuer erwischt, schließt die Polizei automatisch nach Anlage 4 der Fahrerlaubnisverordnung auf deine Nichteignung, geht zudem mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Entzug der Fahrerlaubnis aus und beschlagnahmt nach Paragraph 94 Strafprozessordnung deinen Führerschein. Für einen direkten Entzug deiner Fahrerlaubnis nach Paragraph 111a braucht es aber deutlicher rauschmittelbedingter Ausfallerscheinungen, die einer absoluten Fahruntüchtigkeit entsprechen und damit einen Straftatbestand, zum Beispiel nach Paragraph 316 StGB, erfüllen. Eine Grenze nach Blutwerten, wie 1,1 Promille bei Alkohol, gibt es bei Drogen nicht, ab dem eine Fahrt von einer Ordnungswidrigkeit automatisch zu einer Straftat wird.

Zuletzt führt jede Straftat nach Paragraph 69 StGB zum sofortigen Entzug der Fahrerlaubnis, dazu zählen auch illegale Autorennen, Fahrerflucht und alle Verstöße nach §315c, also die Verursachung eines Verkehrsunfalls, unter Einfluss von Alkohol oder Drogen oder aufgrund grob verkehrswidrig und rücksichtslosen Fahrverhaltens. Es sei noch erwähnt, dass auch eine Gewaltstraftat wie gefährliche Körperverletzung oder bewaffneter Raub durch die Hinweise auf ein erhöhtes Aggressionspotential bereits nach einem Delikt die Fahrerlaubnis kosten kann.

Zwei Dinge noch zum Abschluss. Ein Fahrverbot ist nicht das gleiche wie die Entziehung der Fahrerlaubnis und die Fahrerlaubnis selbst, ist nicht das gleiche wie der Führerschein. Wenn ein Fahrverbot endet, darf man
sofort wieder fahren, was nicht für das Ende einer Sperrfrist nach einem Fahrerlaubnisentzug gilt. Und wer seinen physischen Führerschein noch besitzt, ihm aber die Fahrerlaubnis aberkannt wurde, begeht Fahren ohne Fahrerlaubnis, da der Führerschein zu diesem Zeitpunkt keine Gültigkeit hat.

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